Autobatterie testen: Wie du den Ladezustand deiner Batterie selbst messen kannst
Du musst kein Kfz-Profi sein, um den Ladezustand deiner Autobatterie zu prüfen. In diesem umfassenden Ratgeber zeigen wir dir verschiedene Methoden, wie du deine Autobatterie testen kannst – schnell, zuverlässig und ganz einfach von zu Hause aus. So bist du immer auf der sicheren Seite und vermeidest unangenehme Überraschungen.
Inhaltsverzeichnis
Autobatterie prüfen: Warum wird deine Batterie schwach?
Eigentlich sollte sich eine Autobatterie während jeder längeren Fahrt ausreichend wieder aufladen. Bei einer intakten Lichtmaschine dauert das ungefähr eine halbe Stunde. Je älter die Autobatterie ist, desto schneller sinkt ihre elektrische Spannung jedoch auch ab.
Dafür gibt es viele unterschiedliche Gründe. Zum Beispiel, wenn du viele Kurzstrecken fährst. Oder durch lange Standzeiten, in denen sich Batterien schleichend entladen. Und wenn der Motor nicht läuft, verbrauchen elektrische Funktionen (Standheizung, Standlicht, Musikanlage…) ausschließlich Batterieleistung.
Orgelt der Anlasser also nur noch und dein Auto springt nicht an, liegt das in der Regel an der zu schwachen Autobatterie. Die Batterie liefert nicht genug Strom, weil ihr Ladezustand zu niedrig ist. Bei Kälte tritt das Problem besonders häufig auf. Schon minus 10 Grad reichen aus, um die Kapazität einer Autobatterie auf ungefähr die Hälfte zu reduzieren. Doch woher weiß ich nun, wie leistungsfähig meine Batterie wirklich ist?
Es gibt verschiedene Faktoren, die zur Entladung deiner Autobatterie führen können:
- Kurzstreckenfahrten: Wenn du häufig nur kurze Strecken fährst, hat die Lichtmaschine nicht genug Zeit, die Batterie nach dem Startvorgang wieder vollständig aufzuladen. Die Batterie wird chronisch unterladen.
- Hohe Stromverbraucher im Stand: Hast du mal vergessen, das Licht auszuschalten oder das Radio lief zu lange bei ausgeschaltetem Motor? Solche "stillen" Verbraucher können eine Batterie schnell leeren. Auch versteckte Verbraucher wie ein schlecht schlafendes Steuergerät können über Nacht die Batterie entladen.
- Extreme Temperaturen: Sowohl große Kälte als auch extreme Hitze setzen der Batterie zu. Im Winter sinkt die Leistungsfähigkeit der Batterie drastisch, und der Motor braucht gleichzeitig mehr Strom zum Starten, da das Öl zähflüssiger ist. Im Sommer beschleunigt Hitze die Selbstentladung und Alterung der Batterie.
- Defekte Lichtmaschine: Die Lichtmaschine lädt die Batterie während der Fahrt. Ist sie defekt, wird die Batterie nicht mehr ausreichend geladen, was zu einer entladenen Autobatterie führt.
- Verschleiß und Alter: Jede Batterie hat eine begrenzte Anzahl an Ladezyklen. Mit der Zeit nimmt die Fähigkeit, Ladung aufzunehmen und zu halten, einfach ab. Das ist ein normaler Alterungsprozess.
- Fehler in der Fahrzeugelektronik: Manchmal ist ein unentdeckter Kriechstrom oder ein Defekt in einem Steuergerät die Ursache, der kontinuierlich Strom zieht, selbst wenn das Auto geparkt ist.
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Autobatterie messen mit dem Multimeter: Spannung prüfen
Multimeter sind kompakte elektronische Prüfgeräte, mit denen man die Spannung einer Autobatterie messen kann. Ist das Gerät nicht entsprechend vorkonfiguriert, muss es dazu auf Gleichstrom (DC) sowie den richtigen Messbereich (Voltstärke) der Batterie eingestellt werden. Bei Autos sind das in der Regel 12 Volt. Insbesondere bei älteren Motorrädern ist das Bordnetz jedoch auf 6 Volt ausgelegt. Das gilt es zu berücksichtigen.
Zum Messen klemmt man jetzt einfach das rote Kabel des Geräts an den Pluspol der Batterie und das schwarze Kabel an den Minuspol. Den gemessenen Volt-Wert liest du auf der Digitalanzeige des Multimeters ab. Die tatsächlich vorliegende Ruhespannung der Batterie ist dabei der Wert, um den es geht. Wichtig ist deshalb auch der Zeitpunkt der Messung. Es sollte mindestens eine Stunde Standzeit nach der letzten Batteriebelastung eingehalten werden.
Diese Standzeit ist ggf. auch nach dem Aufladen der Batterie per Ladegerät einzuhalten. Erst dann hat der Akku nach zuvor höheren Betriebs- bzw. Ladespannungen seine tatsächliche Ruhespannung wieder erreicht. Unsere Tabelle zeigt am Beispiel von Säurebatterien an, welchen Ladezustand (in %) deine gemessenen Volt-Werte bedeuten.
Was du brauchst, um deine Batterie mit einem Multimeter zu testen
- Ein digitales Multimeter
- Eventuell Schutzhandschuhe und Schutzbrille (obwohl bei modernen wartungsfreien Batterien selten Säure austritt, ist Vorsicht besser)
Spannung einer Autobatterie mit Multimeter prüfen - so gehst du vor:
- Fahrzeug aus & warten: Stelle sicher, dass der Motor ausgeschaltet ist und das Fahrzeug seit mindestens 2 Stunden nicht mehr gefahren wurde, idealerweise über Nacht. Dadurch stabilisiert sich die Ruhespannung der Autobatterie, da Oberflächenladungen abgebaut werden.
- Multimeter einstellen: Schalte dein Multimeter auf Gleichspannungsmessung (DCV) im Bereich von 20 Volt (V).
- Messkabel anschließen:
- Verbinde das rote (positive) Messkabel des Multimeters mit dem Pluspol (+) der Autobatterie.
- Verbinde das schwarze (negative) Messkabel mit dem Minuspol (-) der Autobatterie.
- Achte auf einen sicheren Kontakt.
- Autobatterie-Spannung: Werte & Bedeutung
Gemessene Spannung (Volt) Ladezustand & Bedeutung Empfehlung Über 12,7 V Voll geladen, sehr guter Zustand Alles in Ordnung 12,4 - 12,7 V Gut geladen, aber nicht ganz voll Nachladen könnte sinnvoll sein 12,0 - 12,4 V Teilweise entladen (ca. 50-75%) Unbedingt aufladen! Unter 12,0 V Stark entladen (unter 25%), Motorstart unwahrscheinlich Schnelles Handeln & umfassendes Aufladen dringend nötig
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Spannung deiner Autobatterie mit Abblendlicht testen
Ob sich der Ladezustand deiner Autobatterie in einem kritischen Bereich befindet, testest du am besten vierteljährlich. Besonders wichtig ist das in der kalten Jahreszeit. Der einfachste Check ist in 2 bis 3 Minuten erledigt. Dazu parkst du das Auto mit laufendem Motor vorwärts vor einer Wand. Dann schaltest du den Motor ab und das Abblendlicht ein. Lässt das Licht nach kurzer Zeit deutlich nach?
Nachlassende Lichtstärke liegt in diesem Moment fast immer daran, dass die Batterie nicht ausreichend geladen ist. Nur in seltenen Fällen sind andere technische Ursachen der Grund dafür. Um den Batterieladezustand jetzt ganz genau und sicher zu ermitteln, brauchst du ein sogenanntes Multimeter.
So einfach geht's:
- Motor aus: Achte darauf, dass der Motor deines Autos ausgeschaltet ist und der Wagen seit mindestens 15-30 Minuten stand, damit sich die Batteriespannung stabilisiert hat.
- Abblendlicht einschalten: Schalte das Abblendlicht deines Fahrzeugs ein.
- Zündung starten: Versuche nun, den Motor zu starten (ohne ihn wirklich anspringen zu lassen, falls es ein Problem gibt).
Folgendes solltest du beim Schnelltest mit Abblendlicht beachten:
- Licht bleibt hell: Wenn das Abblendlicht während des Startvorgangs hell und konstant bleibt, ist der Ladezustand deiner Batterie wahrscheinlich in Ordnung.
- Licht wird deutlich dunkler oder flackert: Das ist ein klares Zeichen dafür, dass die Batterie nicht mehr genug Spannung liefern kann, um sowohl das Licht zu versorgen als auch den Anlasser zu betreiben. Deine Autobatterie ist schwach und benötigt vermutlich eine genauere Prüfung oder ein Aufladen.
Dieser Autobatterie-Schnellcheck gibt dir einen ersten Hinweis, ob du genauer hinschauen musst.
Digitaler Batterietester: Zuverlässige Batterieprüfung
Der digitale Batterietester (auch Batterietester mit Lastfunktion oder Leitwertprüfer genannt) ist das professionellste und zuverlässigste Gerät für den Autobatterie-Check. Er misst nicht nur die Spannung, sondern auch den Kaltstartstrom (CCA-Wert) und den Innenwiderstand der Batterie. So erkennst du nicht nur den Ladezustand, sondern auch die tatsächliche Leistungsfähigkeit deiner Batterie unter Belastung.
So gehst du vor, um deine Autobatterie mit einem Batterietester zu prüfen:
- Fahrzeug aus & warten: Wie beim Multimeter-Test, sollte das Fahrzeug seit mindestens 2 Stunden, besser über Nacht, stillgestanden haben.
- Batterietester anschließen: Verbinde die Plus- und Minusklemmen des Testers mit den entsprechenden Polen deiner Autobatterie.
- Einstellungen vornehmen: Viele digitale Batterietester fragen nach dem Batterietyp (z.B. AGM, EFB, Nassbatterie) und dem Kaltstartstrom (CCA-Wert), der auf dem Etikett deiner Batterie steht (z.B. 640 CCA). Wähle die passenden Einstellungen.
- Test starten: Drücke die Start-Taste auf dem Gerät und warte wenige Sekunden.
- Ergebnisse ablesen und interpretieren - Der Tester zeigt dir in der Regel folgende Werte an:
- Spannung (Volt): Gibt den aktuellen Ladezustand an (siehe Multimeter-Tabelle).
- Kaltstartstrom (CCA): Zeigt die tatsächliche Fähigkeit der Batterie an, Kaltstartstrom zu liefern. Vergleiche diesen Wert mit dem Nennwert auf deiner Batterie. Liegt der gemessene Wert deutlich darunter (z.B. 20-30% weniger), ist die Batterie schwach.
- Innenwiderstand (Ohm): Ein hoher Innenwiderstand deutet auf eine gealterte oder defekte Batterie hin, da sie den Strom schlechter abgeben kann.
- Zustand (z.B. "Gut", "Laden", "Ersetzen"): Viele Tester geben dir eine direkte Empfehlung.
Der digitale Batterietester (Kfz) ist die beste Methode, um den Gesundheitszustand deiner Autobatterie umfassend zu beurteilen und frühzeitig zu erkennen, wann ein Batteriewechsel ratsam ist.
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Batteriespannung zu niedrig: Was tun?
Die im Ruhezustand deiner Säure-, AGM- oder EFB-Batterie gemessene Spannung sollte immer irgendwo zwischen 12,4 und 12,7 Volt liegen. Liegt sie darunter, solltest du deine Autobatterie aufladen, damit sie ihre Aufgaben weiterhin zuverlässig erledigt. Die Aufladung kann gut mit einer halbstündigen Autofahrt ohne viele Ampelstopps erfolgen, z.B. über Landstraßen. Oder natürlich mit einem geeigneten Ladegerät.
Bei einer leichten Entladung reicht ein herkömmliches Ladegerät, bei einer Tiefentladung unter etwa 11,8 Volt empfiehlt sich ein Gerät mit Rekonditionierungsfunktion, um die Zellen möglichst schonend wieder aufzuladen. Achte darauf, dass das Ladegerät zur Bauart deiner Batterie passt – ob Blei-Säure, AGM, EFB oder Gel.
Zu unseren Batterieladegeräten
Zeigt das Multimeter dauerhaft eine Batteriespannung von unter 12 Volt an, dann solltest du deine Autobatterie wechseln. Ihre nutzbare Kapazität ist jetzt zu gering. Es besteht immer die Möglichkeit, dass der Wagen nicht mehr anspringt.
Lässt sich das Auto gar nicht mehr starten, kannst du es überbrücken, entweder mit einem Starthilfekabel oder einem mobilen Booster. Anschließend solltest du entweder eine längere Fahrt unternehmen, um die Batterie wieder zu laden, oder sie direkt ans Ladegerät hängen.
Sinkt die Spannung nach dem Laden schnell wieder ab, ist das ein Hinweis auf eine interne Schädigung der Batterie. In diesem Fall kann eine Werkstatt mit einem Belastungstest oder einem speziellen Batterietester feststellen, ob sie noch funktionsfähig ist. Stellt sich heraus, dass die Batterie die Spannung nicht mehr halten kann, solltest du sie austauschen. Eine neue Batterie sollte nach dem Einbau vollständig geladen werden, um ihre Lebensdauer zu verlängern.
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